Zündung optimieren
 

Seite 1:

Vorwort:

Das Thema "Zündung einstellen" ist ja schon ein echter Entenklassiker.
Um so verwunderlicher finde ich es, daß so wenig Entenschrauber wirklich eine Ahnung davon haben. Selbst Leute die schon seit hundert Jahren an Enten schrauben vernachlässigen die Zündungseinstellung meist sträflich.

Das Einstellen mit der Prüflampe, wie es die meisten Schrauber praktizieren, ist zwar ausreichend damit der Motor gut anspringt, die Funktion der Zündung ist aber doch etwas komplexer als das sie nur für einen optimalen Motorstart optimiert werden sollte. (Siehe: "Der Zündzeitpunkt"). Auch die Citroen-Werkstätten machen sich nicht mehr Arbeit! Warum auch. Würde ja keiner freiwillig bezahlen.

Die hier beschriebenen Arbeiten können schnell einen ganzen Nachmittag in Anspruch nehmen. Also nimm dir genügend Zeit. Du wirst mit Sicherheit das Unterbrechergehäuse gut ein duzend mal ein- und ausbauen. Außerdem benötigst du ein Stroboskop. Das einfachste Modell reicht aus. Bei ATU gibt's z.B. ein Strobo für ca. 35 EUR. Deine Prüflampe aber nicht gleich wegwerfen, später brauchen wir sie doch noch einmal.

Inhalt:

Seite 1: Vorwort + Vorbereitungen

Seite 2: Überprüfen ob Zündung synchron

Seite 3: Überprüfen der Zündverstellung

Seite 4: Überprüfen der Zündverstellung

Alle Bilder lassen sich durch klicken vergrößern!


Vorbereitung:

Bevor wir uns an die eigentliche Arbeit machen können, brauchen wir noch Markierungen an der Schwungscheibe. Dazu drehen wir den Motor auf die Zündzeitpunktmarkierung wie beim Einstellen mit der Prüflampe.

Das geht so:

Man nehme einen 5.5mm Inbusschlüssel (oder irgend etwas anderes mit ca. 5.5 mm Durchmesser) und stecke ihn in die auf Bild 1 gezeigte Öffnung im Motorblock. Dann den Motor langsam drehen bis der Inbusschlüssel in das Loch auf der Schwungscheibe einrastet. Siehe Bild 2.
Bilder anklicken für größere Ansicht! Bild 1 Bild 2
Ist der Inbusschlüssel nun in der Schwungscheibenbohrung, befindet sich die Kurbelwelle genau auf 8° vor OT.
Nun zeichnest du mit einem Lackstift eine Markierung in Form eines Dreiecks, das nach rechts zeigt, auf die Schwungscheibe und das Gegenstück dazu auf den Motorblock damit du später diese Position leicht wieder findest. Siehe Foto.
  Bild 3

Jetzt brauchst du noch eine "32° vor OT" Markierung. Die Schwungscheibe hat 107 Zähne. Das sind 3,37° Kurbelwelle pro Zahn.
Von 8° bis 32° sind es 24° Differenz. 32° - 8° = 24° :-)
Diese 24° dividiert durch die 3,37° pro Zahn ergeben 7,12 Zähne.
D.h. wenn du den Motor um ca. 7 Zähne gegen den Uhrzeigersinn drehst, dann steht die Kurbelwelle auf ca. 32° vor OT. Hier zeichnest du wieder mit dem Lackstift eine Markierung in Form eines Dreiecks auf die Schwungscheibe. Dieses mal mit der Spitze nach links.

  Bild 4

Nun verbinde noch die beiden Markierungen mit einer Linie.
Wenn du alles richtig gemacht hast, dann befindet sich jetzt auf der Schwungscheibe eine Markierung die bei 8° vor OT beginnt und bei ca. 32° vor OT endet.
Ich empfehle hier größte Sorgfalt walten zu lassen. Wenn du hier murkst dann wird sich dein Motor bei dir bedanken! Zähle also noch einmal nach, ob es wirklich 7 Zähne sind!!

  Bild 5
  Weiter zu Seite 2

Copyright © C-LAUS 2CV TECHNOLOGY
Alle Rechte vorbehalten.
Stand: 1.Mai 2002